Wirtschaftssystem und Wirtschaftspolitik

Die marktwirtschaftlichen Systeme, gerade das der BRD, stehen aktuell ebenso wie langfristig vor großen Anforderungen:

Einerseits müssen sie die Folgen von Corona-Epidemie und Ukraine-Krieg samt Strukturwandel und Inflation verkraften, sowie die klimabedingte Umsteuerung der Produktionsänderungen. Andererseits stehen sie vor dem erforderlichen Wandel der Lieferketten, dem Zwang zur Sicherung der externen Ressourcenbedarfe, vielfältigen Regulierungsanforderungen der EU, der Sicherung der eigenen Sozialsysteme und der Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit. Hinzu kommen Probleme wie die direkten Klimafolgen, die Bewältigung noch steigender weiterer Migration, maroden Infrastrukturen und gleichzeitig wachsenden – verwöhnten wie unzufriedenen – Wählergruppen – viel auf einmal, und alles bei leeren Kassen, Schuldendeckel und fundamental uneiniger Koalition.

Die komplizierte Multi – Problemlage und die oft kurzsichtigen Antworten der Politik mit ihren nicht sehr zielgerichteten Maßnahmenbündeln als Reaktion machen es den Unternehmen schwer, ihrerseits eine klare strategische Vorgehensweise und Stoßrichtung zu verfolgen und sich wirksam auf die Anforderungen auszurichten.

Statt Strukturverbesserung, Innovationen und Produktivitätssteigerungen zu fördern konzentriert sich die Regierungspolitik auf verstärkte soziale Angebote – ohne wirksame Verteilungs- und Impulsefekte in Richtung auf mehr Beschäftigung und bessere Arbeitsmarktintegration – und ohne problemorientierte strategische Maßnahmen-Programme. Eine angemessene Politik zur Problemlösung sähe anders aus.

Hier legt der ökonomische Sextant den Finger in die Wunde.

Gefordert ist ein anspruchsvolles Maßnahmenbündel , das vor allem die Mischung aktuell drängender Fragestellung und die strukturellen Problemstellungen, die sich in praxi überschneiden, simultan angeht. Lösungen dafür sind nicht leicht und es sind auch keine leichten Antworten zu finden, aber diese müssen angegangen werden, sonst verknäuelt sich alles weiter und wird in Zukunft immer schwieriger aufzudröseln sein.

Hier soll es darum gehen, Blickwinkel, Ansatzpunkte und Strategiebausteine für diesen Prozess zu erörtern und zur Diskussion zu stellen, welche Strategie ist gefordert, wo muss angesetzt werden, was sind die zentralen Hebelund Instrumente, was ist finanzierbar,welche Prioritätensetzung ist erforderlich, wo liegen Nutzen und Kosten und wer trägt diese?